R#68 mit Alex Siedenbiedel, Gitarrist und Manager der Band DONOTS
In New York erfuhren sie zufällig, dass sie in Japan Rockstars sind. Das BWL-Studium empfand er als willkommene Abwechslung, schließlich konnte er dort Leute treffen, die nichts mit der Musikwelt zu tun hatten.
Dabei düste Alex Siedenbiedel schon früh mit seiner Band Donots quer durch Deutschland und spielte an jeder Steckdose. Der Punkrock-Gitarrist mit den Dreadlocks in der BWL-Vorlesung – eine eher ungewöhnliche Erscheinung für die „Chefs von morgen“, wie ein Professor seine Studentinnen und Studenten nannte.
Nachdem die 1994 gegründete Band aus Ibbenbüren einen Plattenvertrag bei dem legendären Punklabel Burning Heart Records ausschlug, unterschrieben sie vier Jahre nach Gründung direkt beim Major. Das BMG Sublabel G.U.N. bzw. Supersonic Records stürmte damals u.a. mit den H-Blockx, Guano Apes oder auch HIM nicht nur die Charts, sondern auch die Rockwelt.
Siedenbiedel reflektiert diese Zeit für seine Band und erklärt im Redfield Podcast, wie unwohl sich alle Musiker letztendlich mit dieser Entscheidung fühlten, die zwar zuerst kommerziell erfolgreich zu sein schien, die Musiker aber zunehmend frustrierte und ausbrannte. Die Auflösung der Geschäftsbeziehung wurde auch in der Öffentlichkeit deutlich kommentiert.
Die Band kämpfte alleine weiter und Alex Siedenbiedel übernahm schließlich die geschäftlichen Angelegenheiten vom langjährigen Bandmanager Florian Brauch (zu Gast in Redfield Podcast #1). Siedenbiedel erzählt über diese schwierige Zeit, wie es den Donots gelang, sich dieser Herausforderung auf dem Tiefpunkt ihrer Karriere zu stellen und warum die Band sogar eine Mediation in Anspruch nahm.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs mit Alexander Schröder analysiert Siedenbiedel die weitere Entwicklung, berichtet darüber ob die Musiker ihre Band als Marke sehen müssen und wie sich die Band in Sachen Label und Vertriebsstruktur aufgestellt hat. Er schaut aber auch immer wieder in die Vergangenheit und kommentiert Entscheidungen oder Ereignisse.
Eine besondere Anekdote erlebte die Band bei einem Showcase in New York. Als sie ein Japaner dort ansprach, erfuhren sie, dass ihr Album durch Importe in Japan große Aufmerksamkeit erhalten hatte und den Donots dort später reichlich Rockstarrummel bescherte.
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